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Ich ich bin Witwe! Und du kannst dich nie wieder unter den Leuten sehen lassen. Du, Fin, du nimmst das Leben viel zu tragisch. Sieh mal, was sind wir Menschen denn? Nur ein Häufchen Elend, sonst nichts. Ob du nun ’n großer Mann bist oder ’n kleiner. Und für jedes dieser Häufchen, da kommt eines Tages ein Wind, und der weht’s weg. Für immer, hm. Und da soll ich mich aufregen? Tja, mein Schnöbbelchen, nun hör mal auf. (Fin schnieft) Ja, mein Frosch. Ich krabbele. Wann bin ich denn gestorben? Vorgestern? Aha. Drei Tage liege ich. Dann werde ich also am Freitag begraben. (Grabredner) Mein lieber Anton, ein letztes Mal soll heute für dich dein Lieblingslied erklingen. Gesungen von jenen Männern, in deren frohen Kreis auch du so oft deine Stimme hast erschallen lassen. (Anton singt mit) Hier hab ich so manches liebe Mal mit meiner Laute gesessen, hinunterschauend ins weite Tal, mein Selbst und die Welt vergessen. Was bin ich doch für ’ne schöne Leiche. (Mölfes gähnt herzhaft) Ja, ja. So ist das Leben. Nun ist der Meister schon vier Wochen tot, und es geht trotzdem weiter. (Mölfes) Dabei hat er’s eigentlich ganz gut. Wir wir müssen uns abrackern, und er er braucht überhaupt nichts mehr zu tun. Na warte! Na warte, du! Faulpelz! Schade, dass der Meister das nicht mehr erlebt hat. (Fin) Was? Die Währungsreform. Jetzt, wo das Geld wieder Wert hat, würde der doch bestimmt arbeiten wie ein Verrückter. Ach, was gibt’s heute zu essen? Ach, nichts Besonderes. Du weißt doch selbst, wie wenig wir jetzt verdienen. Das macht nichts, Frau Fin, das macht gar nichts. Ich bin ja von Haus aus ein bescheidener Mensch. Mahlzeit. Mahlzeit. Nun lassen Sie doch den Kopf nicht hängen, Frau Fin. Das Leben wird für Sie auch mal wieder besser. Wann? Oh, das kommt manchmal schneller, als man denkt. Ich meine, ob Sie’s schon bemerkt haben, Frau Fin? Was? Ähm, dass so etwas wie Sie als Frau mir viel besser gefällt, als Als was? Was man sonst so in die Finger kriegt. Ja, wirklich. An Ihnen ist doch was dran! Aber Mölfes! Ich meine das Geschäft, Frau Fin. Wäre doch schade, wenn Sie damit verkommen täten. Und dann, wenn ich daran denke, was ich für ein vornehmer Mensch bin im Vergleich zu dem Mattes, dem Duckmäuser. Geht einfach in Ferien, wenn der Meister ins Gefängnis muss. Und nachdem der Meister tot ist, lässt er sich überhaupt nicht mehr sehen. Na, wie ist es, Frau Fin? Ehrlich gesagt, ich weiß nicht, ob ich überhaupt noch einmal heiraten würde. Nicht? Aber wenn, dann mich. Oder nicht? (Mölfes) Ich meine, sonst wäre es das Beste, wenn ich mir gleich ’ne neue Stellung suche. Aber was soll ich ohne dich anfangen? Wer macht die Arbeit? Wenn Sie mich nur für die Arbeit brauchen Wie kannst du denn so was sagen? Du musst doch längst gemerkt haben, dass, äh dass ich dich ganz gern sehe. Ja? Ach Fin, ehrlich gesagt, das hab ich schon immer gespürt. Wir wollen doch jetzt nicht mehr von der Heirat reden. (Mölfes) Na schön, jetzt nicht. Aber vielleicht heute Abend, da haben wir mehr Zeit. Da können wir auch gleich mal über die Anzüge vom Meister sprechen.

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